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24.02.2014
13:46

Lehrer als pädagogische Totalversager, was tun?

Pisaversteher diskutiert mit Josef Kraus bei ZDFlogin

am Mittwoch 22:25 Uhr spricht pisaversteher mit Josef Kraus und zwei Redakteuren über failing teachers. ZDFlogin

  1. Haben wir zu viele schlechte Lehrer?

Ja, haben wir. Aber das ist nicht die Schuld des einzelnen Lehrers, sondern das kommt von einem verantwortungslosen System der Auswahl und Betreuung des unterrichtenden Personals – dem Beamtenrecht. Es gibt wahnsinnig viele wahnsinnig gute Lehrer. Jeder weiß, wie sehr ihn/sie ein faszinierender Lehrer geprägt und den Lebensweg beeinflusst hat. Ein guter Lehrer ist alles!

Aber: Ein pädagogischer Totalversager macht eben auch viel kaputt – an sich und an Kindern. „Die sind dann 30 Jahre in ihrem Beruf unglücklich und machen dabei 30 Schülerjahrgänge unglücklich.“ Das sagt kein Lehrerhasser, sondern der Chef des Deutschen Philologenverbandes, sprich Deutschlands oberster Studienrat, Heinz-Peter Meidinger.

Studien zeigen, dass zwischen 30 und 40 Prozent der Lehrer im falschen Beruf sind. Diese Studien sind mikrosoziologische Schätzungen – der Schulleiter, die man fragt. Sie sagen, es gibt eine blockierende Minderheit von Lehrern im Kollegium, die so abgegessen sind, dass sie weder am Kind noch am guten Unterricht Interesse haben. Auch objektive Untersuchungen wie die von Uwe Schaarschmidt belegen das: Nur 17 Prozent der Lehrer machen ihren Job gerne, sie sind glücklich, weil sie Spaß haben, mit Schülern Wissensgebiete zu erobern. Die anderen 83 Prozent teilen sich so auf: 23 von Hundert sind zufrieden, weil sie außerhalb der Schule ihr Glück finden. 30 von Hundert sind so überengagiert wie die Frau Schnabelstedt in „Fack juh Göhte“ – und sie sind genauso überfordert wie sie. Schließlich sind die restlichen 30 von Hundert Lehrern zerrüttet, sie sind unglücklich und depressiv. Diese Studie wurde für einen Lehrerverband des Beamtenbundes gemacht! Geht es objektiver?

  1. Was kann ein Schulleiter machen, der einen Versagerlehrer hat?

Ehrlich gesagt nicht viel. Es gibt zwar Instrumente, Lehrer loszuwerden oder zu versetzen. Aber diese beiden sind entweder sinnlos oder so kompliziert, dass sie praktisch nie angewendet werden.

Sinnlos – weil der gescheiterte Lehrer halt an eine andere Schule geht und dort weiter dilettiert. Das „ist eine Möglichkeit, die wirklich zynisch ist. Wenn jemand, der als Lehrer überfordert ist, die Stelle wechselt, dann muss das heißen, dass er keine Schüler mehr unterrichten sollte.“ Sagt Klaus Wenzel, Präsident des Bayerischen LehrerInnenverbandes.

Kompliziert bis unmöglich – weil es Entlassungen aus dem Lehrerberuf wegen pädagogischer Unfähigkeit so oft gibt wie einen Sechser im Lotto. Das Instrument ist derart anstrengend für alle Seiten, dass die meisten Schulleiter, die eine Lehrerpflaume loswerden wollen, einen inoffiziellen Weg gehen – sie mobben ihn praktisch. Das würde natürlich niemand zugeben. Aber es passiert. „Ich weiß als langjährige Personalrätin, dass es vorkommt, dass solche Lehrkräfte auch gemobbt werden, damit sie von sich aus gehen. Aber das ist kein anständiger Weg.“ Sagt die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Marlis Tepe.

  1. Wie kriegt man bessere Leute rein? Wie integriert man Quereinsteiger?

Gute Frage, ZDFlogin. Erstens müssen Lehramtsstudenten früh auf die Fallstricke ihres Berufes vorbereitet werden. It´s the authority, stupid. Wer nicht das Format hat, eine mobbende Mittelstufenklasse auszuhalten, der soll bitte woanders hingehen. Weil die Paintball-M16 von Elyas Mbarek eben nicht zur Verfügung steht. Zweitens sollten Schulleiter sich ihre Lehrer selber aussuchen können, das kann nämlich absurderweise ein Rektor so gut wie nie. Schulleiter sind gar keine Schulleiter, weil sie die wichtigsten Leute für gutes Lehren und Lernen nicht aussuchen dürfen. So absurd ist deutsche Schule.

Quereinsteiger werden die deutsche Schule stärker prägen als je zuvor – also brauchen wir ein Personalrecht, was dafür taugt. Das Beamtenrecht kann das nicht sein, weil es weder die artgerechte Auswahl, das Coaching noch die Entlassung von Lehrern ermöglicht. Quereinsteiger sind, dass sagen alle, eine große Bereicherung für Schule. Weil neue Typen in die Schule kommen! Aber, man muss Quereinsteiger genauer checken können – weil da natürlich Leute dabei sein werden, die sich und ihren Job falsch einschätzen. Bis 2020 werden 60 Prozent der knapp 800.000 Lehrer des Jahres 2007 in Ruhestand sein, hat Klaus Klemm ausgerechnet. Wie soll man diese Know How-Lücke anders füllen als mit Quereinsteigern?

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30.08.2011
08:17

Individuell und/oder gemeinsam

Anmerkungen einer Lehrerin

Offner Unterricht und individualisiertes Lernen – eine Klarstellung

Der „Offene Unterricht“ verspricht, Kindern die Möglichkeit zu geben, intensiver, effektiver und lustvoller zu lernen als im „geschlossenen Unterricht“.

Die Begeisterung aller Kinder für eigene Lernanstrengungen und die Fähigkeiten, die man dafür braucht, sind nicht die Voraussetzung, sondern das Ziel meines Unterrichts.

Ich wünsche mir und arbeite dafür, dass alle Kinder möglichst bald Zugang dazu finden und sie aus meinem Unterricht unverlierbar mitnehmen können.

Auf keinen Fall darf ich diese Anstrengungsbereitschaft - am Anfang der Schulzeit bzw. wenn ich eine Klasse übernehme - bei allen Kindern voraussetzen.

Verwöhnten, verwahrlosten und von der Schule schon enttäuschten Kindern fehlen die dafür nötigen Erfahrungen, Verhaltensweisen und emotionalen Möglichkeiten.

Es ist die große Chance des Lernens im Zusammenhang einer stabilen Klasse, dass die Folgen von Verwöhnung, Verwahrlosung und Enttäuschung im Miteinanderlernen leichter überwunden werden können als im Nebeneinanderlernen eines individualisierten Unterrichts, der die Unterschiede zwischen den Kindern auch in diesem Aspekt eher vertieft als vermindert.

Soziale Komponenten des Lernens ermöglichen und bereichern sowohl das Miteinanderlernen als auch das individuelle Lernen. Durch praktische Erfahrung damit lernt man erst, sie zu schätzen und dann auch aus eigenem Antrieb zu suchen und zu nutzen. Es ist meine Aufgabe, für solche Erfahrungen zu sorgen und sie nicht dem Zufall und dem guten Willen der Lernenden zu überlassen.

Das alles ist nur möglich, wenn ich als Lehrerin einerseits für ein gerechtes Miteinanderleben und -lernen sorge und andererseits jedem Einzelnen helfe, in diesem Miteinander Achtung und Zugehörigkeit zu erfahren und sowohl die Aufgaben für alle und die besonderen Aufgaben für sich – seien sie verordnet oder selbst gewählt - als verbindlich und lohnend zu erfahren.

Jenseits und auf der Basis dieses von mir als der Erwachsenen und Lehrerin verantworteten Miteinanders wünsche ich mir unverplante Zeit, in der besondere Bedürfnisse, Stärken, Interessen und Wünsche der Kinder zur Geltung kommen können, die den Rahmen der Schule, das kultivierte Miteinander in der Klasse und immer wieder auch meine anpassungsbereite Begleitung und Unterstützung und brauchen.

Das ist sozusagen die Hohe Schule, in der alle Beteiligten wissen und beherzigen, dass Freiheit und Verantwortung Zwillinge sind und sich selbst schulalltäglich als gefordert, gestützt und bereichert erleben.

Diese Hohe Schule wird niemals möglich sein, wenn ich die darin nötigen Haltungen und Bereitschaften bei allen Kindern voraussetze oder als Ergebnis von Entwicklung einfach abwarte. Das zu tun ist nur scheinbar kinderfreundlich.

Es ist aber bequem für LehrerInnen.

Und es ist attraktiv für diejenigen Eltern, deren Kinder so tüchtig, selbstbewusst und gut betreut sind, dass sie im individualisierten, eigensüchtigen Lernen an der Spitze der Konkurrenz stehen werden.

Durch die einseitig positive Propagierung, ja: Verklärung des „Offenen Unterrichts“ und „individualisierten Lernens“ erhalten die Eltern privilegierter Kinder und bequeme und verantwortungsscheue Schulen/LehrerInnen ein attraktive Rechtfertigung für ihr Verhalten und ihre Entscheidungen. Sie dürfen meinen, sie seien – im Unterschied zu den Anderen – auf dem richtigen Weg.

Viele LehrerInnen erschöpfen sich und/oder scheitern im Rahmen dieses Konzepts (OU & IL), lasten sich das als eigenes Versagen an, resignieren gegenüber der Überlastung und Vergeblichkeit und/oder der minderen Qualität der ihnen zugewiesenen Menschen und Mittel.

Bringt man Bedenken gegenüber diesem Konzept vor, wird man von den Verfechtern des OU & IL als VertreterIn des bösen Frontalunterrichts, der pädagogischen Rückständigkeit, des eklen Misstrauens gegenüber all den wunderbaren Kindern und der didaktischen Hinterwäldlerei verdächtigt.

 

Die Verfechter von OU & IL haben in der eigenen Wahrnehmung auf jeden Fall längst schon Recht und müssen nichts mehr lernen. Ihr Konzept von Schule ist ausgereifte Ideologie, die nur noch totale Umsetzung und Verklärung braucht, damit alle glücklich werden.

Diese Ideologie zur Verbesserung der Schule strategisch einzusetzen ist gefährlich.

Sie ist so sehr in Polarisierung zu ihren Gunsten erstarrt, dass sie spaltet, statt zu lockern und zu lösen, und Feindschaft sät, statt zu versöhnen.

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16.07.2011
00:25

Nicht warten: Kulturrevolution von innen UND außen

Schulreform als Teamwork

"der systemwechsel ist zwar eine schulische angelegenheit, kann aber nur kulturell (von außen) initiiert werden."

So lautet ein Tweet von @schb, einem Wuppertaler  Lehrer und Lernen2.0-Pionier, und dieser Satz ist vielfach bemerkenswert.

Unter Idioten

Denn Felix sagt damit: "Hey you guys from outside, help us in school! We are among idiots, who will never change school from inside!"

(Natürlich würden diverse Lehrer jetzt wieder einen Schreikrampf wg falscher Zitation bekommen; aber ich lese das "nur von außen initiiert werden" mal so. Sind ja in einem freien Land und nicht auf der Schulbank sitzend.)

Was Felix da sagt, heißt: Lasst uns, bitte, nicht allein da drin mit den Lehrern, die nichts verändern wollen.

Und Nein, das ist überhaupt nichts besonderes - es ist eine Binse, dass ca. 60 Prozent der Lehrer veränderngsresistent sind, kompletto immun gegen ANYTHING DIFFERENT. Siehe Schaarschnmidts Studie, altbekannt, aber aktuell wie je.

Aber ja, Felix Satz ist dennoch eine Sensation - weil endlich mal ein Lehrer ÖFFENTLICH ausspricht, was ohnehin alle wissen.

Aber das ist eigentlich weniger wichtig.

Was ist oben, was ist außen?

Was mir an dem Tweet auffiel, war das Missverhältnis und -verständnis von innen und außen. Klar hat Schubi total recht, wenn er von einem fundamentalen Kulturwandel des Lernens spricht, den es braucht, um Schule zu verändern. Schule muss auf den Kopf gestellt werden oder gerne auch umgekehrt vom Kopf auf die Füße. Wenn ich den Satz der wunderbaren Schreiblehrerin Ute Andresen nehme: "Wieso wird jeder Gegenstand so fad, wenn er schulförmig wird?" - dann weiß man wieder, wie verkehrt Schule ist. 

Kulturwandel von den Rändern

Und sicher wird dieser Kulturwandel von den Rändern kommen wie jede Innovation in der Regel von da stammt. Also lexikalisch gesprochen von dem Außen, das um die Schule rum ist, die sich wie eine Wagenburg anfühlt. Das Außen ist nicht nur die Gesellschaft, die Wirtschaft, die Vereine, die Menschen, selbst die Eltern. Dummerweise ist es auch das dumme Oben, die KuMis, die Politik, die irgendwie gar nix kapiert. Ist doch so. 

Gibts drinnen kein Außen?

Aber gibts denn drin in der Schule kein Außen? Sind die Reformkräfte drinnen wirklich so schwach oder unselbstbewusst? Mensch Leute, wie viele Schulen haben sich am eigenen Schopf aus dem Vorschriften- und "ES-GEHT-NICHT"-Sumpf gezogen!

Es wird den Systemwechsel nicht von oben geben, njet, never, nein! Dazu ist außen zu viel Oben. System meint Auslese, Schlechtmachen, Rauswerfen, Abschulen, aber es ist auch sooooo naiv zu glauben, dass ALLEIN die ewige Dreigliedrigkeit der Schulformen und die bösen bösen Kultusminister es wären, die den Lehrer zwängen.

Die auch, klar! Aber der Auslesebazillus ist längst hineingekrochen in die Hirne und Herzen der Lehrer wie der teuflische Guinea-Wurm in die Körper der Menschen in Afrika.

Gesamtschule mit isolierter Schnelläuferklasse

Jüngst hat mir eine Gesamtschullehrerin voller Stolz erzählt, an ihrer Schule sei gerade ein eigener G8-Zug eingrichtet worden - ab der siebten Klasse werden diese Kinder zum Abi getrackt, ohne Feindberührung am doofen Rest vorbei auf der Überholspur. Gesamtschule 2011. Joghurt hat doch Knochen.

Pionier ruft um Hilfe

Was das verrückte an Schubis Einwurf ist: Selbst ein Pionier ruft um Hilfe, obwohl er wissen könnte, dass von außen nicht viel kommen wird, außer ultraorthodoxen Interventionen der falschen Doktoren wie KMK-Präsident Althusmann: Hauptschule heißt jetzt Twix, und sortiert wird auch in der Oberschule. Gehts noch?

Felix @schb ist das Beispiel für einen Lehrer im Aufbruch, er will woanders hin, er weiß, die seinen werden nicht mitziehen, er sucht nach anderen Verbündeten. Und auch wenn sein Ausruf Teil der erlernten Hilflosigkeit ist, unter denen die lehrerseminargestählten Anstaltsverwalter leiden, so ist sie dennoch nur noch einen Schritt von Obama weg: Ja, wir könnten das!

Wechselseitiges Aufschaukeln

Schulreform oder, grundsätzlicher, Systemwechsel, entsteht durch ein wechselseitiges Aufschaukeln der Reformer drinnen und draußen, oben und unten. Und der Zündfunke wird dann evtl. ein ganz banaler sein: Vielleicht ein Flashmob, der die Schule oder einen dieser Super-Duper-Kultusminister lahmlegt? [Idee geklaut :-)]

Aber, Schubi, ihr da drinnen und wir da draußen, wir können nicht auf den jeweils anderen warten, ehe wir die Kulturrevolution des Lernens beginnen. Wir brauchen uns schon. Aber jeder kann ja schon mal anfangen.

P.S. Gerade schrieb mir eine tolle Lehrerin, dass manchmal schon ein einziger Lehrer den Unterschied macht. Wenn er mutig ist und ein bisschen Ermutigung und Support bekommt. Das isses!

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06.11.2010
10:45

Lernen im 21. Jahrhundert bei Klett Leipzig

Zum Schulbuch sind wir bei der gestrigen (5. November) Diskussion über das Lernen im 21. Jahrhundert gar nicht mehr gekommen. Die Debatte ging schon vorher los, sie war kritisch und konstruktiv und endete auf den Inseln des Gelingens. Die Materialien liegen auf dem LaborBlog von pisaversteherhttp://robertcaesar.wordpress.com/

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21.08.2010
00:23

Warum lisarosa nicht Diane Ravitch spielen sollte

Oder: Was tun mit Herrn Frust, Frau Baldpension und Kollege Ohnemich

Der Blog-Text hat heftige Reaktionen ausgelöst, siehe Kommentare unten und die Tweets von @cervus@lisarosa etc oder jetzt auch den nachdenklichen Blog-Post von Felix Schaumburg @schb. pisaversteher wird hier eine Doku der tweets anlegen, damit klar wird, was er mit der Wagenburg um die rest-in-peace-Lehrer meint. Einstweilen dazu noch ein altes Stück über Lehrer: "Sind sie faule Säcke oder arme Schweine?" (Siehe unten) - und ihre enorme Bedeutung für Schulreform. Viel Spaß!

@sebaso @cervus die frage ist: schmeisst du doofe lehrer sofort raus? was bewirkt das in der schule? #faulesaecke #schulreform

Mein Tweet zur überbordenden us-amerikanischen Debatte über Obamas Bildungsprogramm „Race to the top“ hat sogar in Hamburg und im tiefen Bayern die Nerven blank gelegt: Mit einem Tweetgewitter reagiert @lisarosa, auch @vilsrip bekommt einen puteroten Kopf wegen des bösen Lehrerbashings.

Mitverantwortung für tote Schulen

 

Lisarosa spricht ausgerechnet die wichtigste Gruppe von jeder Mitverantwortung an toten Schulen frei: die Lehrer – und fordert differenziert hinzuschauen. Sie aber verleiht pauschal allen Lehrern den Persilschein, mit dem Niedergang der Schulkulturen nicht zu tun zu haben. Das ist in dieser Undifferenziertheit nicht hinnehmbar.

RT @lisarosa: @ciffi Lehrerbashing führt bei mir zu extremem Widerstand // Dito.

Wie jeder weiß, der hin und wieder mit offenen Sinnen eine Schule betritt, und wie übrigens kilimandscharohohe Berge von Studien zeigen: Lehrer zählen, positiv. Aber: schlechte Lehrer zählen viel mehr. Sie lähmen tausende deutscher Schulen, weil sie in der inneren Emigration oder Frustration sind; sie blockieren beinahe jedes Reförmchen, das es tatsächlich bis zu ihnen schafft. Sie ziehen Kollegen runter. Und sie verfahren nach dem Motto:

Wir machen alles mit – sobald ihr Tausende Lehrer zusätzlich einstellt. Vorher geschieht gar nichts. Siehe z.B. den Leserbrief von Wulff zum taz-Interview mit Roland Seidl über das Übel Gleichschritt.

Das ist nichts anderes als Erpressung. Lehrer, genauer eine bestimmte Spezies unter ihnen, nimmt Schulen und Kinder als Geisel für die eigene Indolenz. Das sage übrigens nicht ich, das sagen die Lehrer selbst, und zwar die guten über ihren scheintoten Kollegen.

Krokodilsprinzip: Alle still liegen bleiben, dann gibts Geld

 

Wenn ich mal einen kursorischen Blick über ein mir ganz gut bekanntes Kollegium schweifen lasse, dann befinden sich dort eine Handvoll echter aktiver Leistungsträger, die sofort besser Schule machen wollen.

Sie werden am stärksten geblockt von: Einer immobilen Gruppe von Lehrern, die nach dem Krokodilsprinzip verfährt. Möglichst still liegenbleiben - dann regnet es Geld.

Was mich schwer wundert, ist dass die hiesige Lernenzwonull-Blogosphäre völlig ausblendet, welche Prinzipien sie vertritt – und für welche die Ruhet-in-Frieden-Fraktion im Lehrerzimmer steht. Die einen wollen aus starren Zeitfenstern und Lernformen raus, sie gieren nach individuellen Lernmethoden, partizipativen Projekten und kollaborativen Formaten. Daneben steht eine Pauker-Gruppe, welche die Arme fest verschränkt und all dies für unmöglich hält oder als sinnlosen Blödsinn empfindet. Und ausgerechnet die Web2.0.-Community baut nun einen Schutzwall gegen pauschales Lehrerbashing auf. Tztztz.

Was tun mit failing teachers?

 

Ich empfehle, sich die einzelnen Elemente des race-to-the-top #rttt mal näher anzusehen (außer dem bekloppten Titel). Dann wird man feststellen, dass es sehr interessante Punkte darin gibt – wie die Überlistung der faulen Bundeststaaten (-länder) durch einen Wettbewerb; die Ausrichtung an Bildungsarmut und failing schools etc. Es gibt ein Bündel hochspannender Fragen zu diskutieren. Dass man aber um eine Antwort auf die Frage: „Was tun mit failing teachers?“ nicht herumkommt, ist unbestritte

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