Humboldt lebt/ist tot
Streit in der ZEIT: Humboldt lebt! Nein, lasst ihn endlich sterben!
Viele Seiten lang widmet sich DIE ZEIT durchaus liebevoll jener Schulform, die ihr die wichtigste ist: Dem Gymnasium. Kein Wunder, gäbe es doch ohne die Penne entschieden weniger Zeitleser. Freilich entpuppt sich die Verehrung des Gymnasiums und seines vermeintlichen Erfinders Wilhelm von Humboldt als veritable Schlacht zwischem dem Feuilletonisten Ulrich Greiner und dem Berliner Bildungskorrespondenten der Zeit Martin Spiewak.
Greiner geht, wie so viele, schmachtend in die Knie vor Humboldt. Spiewak sehnt sich - knochentrocken, wie üblich -, dass man ihn endlich in Frieden ruhen
"Traditionen bleiben nicht unangefochten - nicht in Deutschland"
"Traditionsbestände bleiben selten unangefochten, schon gar nicht in Deutschland" - allein für diesen Satz hätte Giovanni di Lorenzo seinem Kulturredakteur Greiner die Schreibmaschine sperren sollen. Wann wäre denn in Deutschland Furor und Revolution ausgebrochen? Hatte ich noch gar nicht bemerkt. Greiner bezieht das ausgerechnet aufs jeder Reform trotzende Gymnasium. Klar, dass er dann im Artikel seine eigene Behauptung verspottend fortfahren muss, die Penne sei am beliebtesten und unangefochten. Logik ist Greiners Sache nicht.
Also, Greiner: pädagogische Funktionäre hätten die Penne von jeher auf dem Kieker. Vergehen: Relikt aus dem 19. Jahrhundert. Tja, wo se Recht ham, hamse Recht. Was das Gymnasium wirklich taugt, ist höchst umstritten. Wahrscheinlich ist es didaktisch die schlechteste deutsche Schule.
"Und doch ist es keine Schule der Unterschicht, naturgemäß."
"Und doch ist es keine Schule der Unterschicht, naturgemäß." Diesen Greiner-Satz muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Man merkt erst nach einer Weile, wie bitter er ist. Die Unterschichtler, das meint Greiner wohl, sind einfach zu stulle fürs Gymnasium.
Kein Wunder, schließlich hatte Willy Humboldt, obwohl er (Greiner) "lediglich anderthalb Jahre die preußische Sektion für Kultus und Unterricht anführte, die lang nachwirkende, legendär gewordene Humboldt´sche Bildungsreform eingeleitet." Nein, kann passieren, Ulrich Greiner. Viele - wieso nicht auch Sie - wähnen Humbo als den Superduper-Übervater insbesondere des Gymnasiums. Nun, das mit der "allgemeinen Menschenbildung" kommt von Humboldt gar keine Frage. Ob er aber die Penne so hatte haben wollen? Oder ob er lieber eine Einheitsschule wollte? - Man weiß es nicht.
Humboldt - ein Verwaltungshalodri
Es gibt ein paar deftige Sätze von Humbo für eine Schule für alle und gegen die Elitenbildung. Freilich: Humboldt war nicht umsonst nur anderthalb Jahre da. Für einen preußischen Beamten reicht das nicht, eher für einen Verwaltungshalodri, der mal die Nassauische Denkschrift verzapfte - aber nie an deren Umsetzung wirklich mithalf.
Schön kann das Ulrich Greiner in seiner eigenen Zeitung nachlesen - er muss nur ein paar Seiten vorblättern, wo Martin Spiewak den Säulenheiligen der deutschen Professoren in die Kiste stürzt. Humboldts berühmte Denkschrift Über die innere und äußere Organisation der höheren wissenschaftlichen Anstalten in Berlin erschien beinahe 100 Jahre nach der stets mit preußischem Pathos überhöhten Gründung der Humboldt´schen Universität.
Dass Spiewak Humboldt beinahe gänzlich jeden operativen Ruhm und Ehre abspricht, ist hart, aber durchaus verstehbar. Er unterschätzt aber sicher den spirit, der von Humboldt ausging - und der operative Auswirkungen hat. Die schlimmste ist, dass Leute wie Greiner aus der persönlichkeitsfördernden, zweckfreien Idee von Bildung stets ableiten, dass Humboldts höhere Bildung für die unteren Schichten nichts sei.
Der ideologische Kit des deutschen Kastenwesens
Das Gymnasium ist "keine Schule der Unterschicht, naturgemäß", sagt Greiner. Das will wohl sagen: dafür - Räsonnieren, zweckfrei einer Sache nachforschen, sich bilden an Wissenschaft - sind die Assis eben einfach zu blöd. Das ist der ideologische Kit des Kastenwesens der deutschen Schule: Die da unten sind für das da oben zu doof. Ein Dünkel, der im 21. Jahrhundert nichts verloren haben darf: Aus Gründen der Menschenwürde, aus demokratischen und ökonomischen Erwägungen heraus.
Leute wie Greiner pflegen diesen Dünkel. Exekutiert im täglichen Geschäft wird er von Gymnasiallobbyisten wie Heinz-Peter Meidinger oder Josef Kraus, von Elternbossen wie Walter Scheuerl (Hamburg) oder André Schindler. Spiel nicht mit den Schmuddelkindern
Die Studenten haben Recht mit ihrem "Streik" - auch wenn es in Wahrheit gar keiner ist
Der Bildungsstreik ist merkwürdig – und er kann der Politik dennoch gefährlich werden - VON CHRISTIAN FÜLLER
Ein Bildungsstreik führte gerade Zehntausende Schüler und Studenten auf die Straßen. Es ging - wie immer, wenn Studenten ihre Vorlesungen schwänzen – um überfüllte Hörsäle und Studiengebühren.
Dieser Bildungsaufstand ist ein merkwürdiges Ding.
Das beginnt schon bei dem Begriff Streik. Denn was die Studenten da veranstalten ist ja alles mögliche - bloß kein Streik. Die Studenten legen ja keine Produktionsmittel lahm. Mit anderen Worten: Streikmacht, echten Druck können die Studenten durch ihren Vorlesungsboykott nicht ausüben. Damit ist auch schon erklärt, wieso die meisten Politiker und Professoren so unheimlich nett zu den Schwänzern sind – es tut ihnen nämlich nicht weh. Jedenfalls noch nicht.
Vor allem aber kann man den Streik hinterfragen, weil er die Bewusstlosigkeit der Studierendenbewegung 2009 offenbart. Die Studenten erklären zuallererst SICH zu den Opfern eines ungerechten Bildungssystems – meistens wegen der Studiengebühren. Das ist allerdings fragwürdig. Denn die privilegierte Schicht der Studenten gehört wirklich zuallerletzt zu den Entrechteten des Bildungssystems.
Nein, die Geplagten sind die sogenannten lernbehinderten Kinder. Die Bildungspolitik schiebt sie zu Hunderttausenden in Sonderschulen ab – obwohl eine Menschenrechts-Konvention der Vereinten Nationen dies verbietet.
Zu den Benachteiligten gehört auch eine halbe Million Schüler mit schlechtem oder ganz ohne Schulabschluss. Sie befinden sich ohne Jobchancen in einem Übergangssystem von Warteschleifen und Ersatzmaßnahmen. Die meisten Studenten wissen noch nicht einmal von der Existenz dieses Übergangssystems. Das muss man einer Streikbewegung ankreiden, die das Wort Gerechtigkeit auf ihren Fahnen trägt.
Ja, der Seminarboykott lässt sich also mit respektablen Argumenten kritisieren.
Dennoch: Jeder, der sich einmal unter die Streikenden gemischt hat, wird feststellen, dass sie ein sehr starkes Argument auf ihrer Seite haben: Die Verlogenheit der Bildungspolitik.
Es vergeht keine Woche, dass Schuldezernenten, Kultusminister und auch die amtierende Bundesbildungsministerin tönen: Wissen sei der einzige Rohstoff Deutschlands. Das tun sie sonntags – und am Montag kürzen sie munter an genau diesem Rohstoff herum. Das regt die Objekte einer solchen Bildungspolitik auf – zurecht. Auf allen Ebenen das gleiche Bild. Stets muss aus irgendwelchen obskuren Gründen etwas gestutzt oder gestrafft werden.&nb
Seien es bei den Gymnasiasten, denen man ein mitunter unmenschliches Turboabitur zumutet. Oder eine Lehrerin in Bayern, die man strafversetzt – weil sie guten Unterricht macht.
Seien es die Studenten, die man – aus Gründen der Internationalität - zu Bachelor und Master zwingt – und die genau wegen des verschulten Bachelors kaum mehr im Ausland studieren können.
- Oder seien es die streikenden Erzieherinnen, denen man für ihre anspruchsvolle Tätigkeit nur Teilzeitstellen mit Putzfrauengehalt anbietet.
Allen diesen Grotesken liegt die selbe Ursache zugrunde: In der Bildung herrscht organisierte Verantwortungslosigkeit. Die Schulbehörden reklamieren humanistischen Bildung als ihr Ziel – aber wenn man sein Recht auf Bildung einfordern will, dann ist in Deutschland keiner verantwortlich.
Die Kultusminister etwa hatten dieser Tage die Chuzpe, den streikenden Studenten in einem Gespräch mitzuteilen: Sie, die Wissenschaftsminister seien der falsche Ansprechpartner für ihre Beschwerden. So viel Dreistigkeit macht Studenten sprachlos – und wütend. Und: mächtig.
Denn das ist die Perspektive des Bildungsstreiks: Es gibt so viele im Land, die unzufrieden sind mit ihren beschränkten Lern- und Studienmöglichkeiten. Und sie haben alle Gründe, sauer zu sein.
Wenn diese Eltern und Erzieherinnen, diese Sonder- und Hauptschüler, diese reformorientierten Lehrer und unzufriedenen Studenten zusammen fänden. Und wenn sie eine gemeinsame Sprache entwickelten - dann würde keine Bildung-ist-unser-Rohstoff-Rede mehr nützen. Dann wäre dieser Bildungsstreik nur noch schwer zu stoppen. Ganz egal, ob sein Name richtig gewählt ist. (Link Deutschlandfunk)
(anhören - gehe zu Themen der Woche, "Erzwungene Reformen")
http://www.dradio.de/aodflash/player.php?station=1&stream=1&/
ganz schön hart aber fair
So ne Diskussion im Fernsehen
am Mittwoch bei "hart aber fair"
man ist ja dann doch nervöser, als man erwartet hätte. frank plasberg ist der große souverän, weil er alle irgendwie veräppelt. aber auch ein cooler kumpeltyp. seine ankündigung, man müsse reingrätschen, wenn man drankommen wolle, hat sich bestätigt. ihm mit den augen zu signalisieren, dass man da `nen punkt machen könne, ist sinnlos. denn gleich plärrt wieder jemand von rechts in die kamera.
wer gucken will, bitte hier auf der homepage von hart aber fair. die rezension bei spiegel online sieht so aus.
inhalte?
ich wollte rüberbringen, das lernen spaß machen muss. das motiviert die kids am allermeisten. und dass sie sich wohl und geborgen fühlen müssen. ob dafür die formel, "wir brauchen mehr und nicht weniger kuschelcken" ideal war, weiß ich nicht. in so einer hektik ein modernes und individuelles lernarrangement zu erzählen, ist nicht so einfach.
was ein bisschen ärgerlich ist: das tarifzeugs wäre so interessant. da kann man aber keine punkte machen, denn die tv-fritzen hassen funktionärskram. krass an der erzieherinnen-entlohnung ist, dass man sich die krücke der krankmachenden stühlchen und des gesundheitsschutzes quasi nehmen musste, um überhaupt streiken zu können. die dringend nötige höhergruppierung haben die arbeitgeber lange und unhöflich abgelehnt - obwohl jeder weiß, dass erzieherinnen besser bezahlt werden müssen.
der murks, denn petra roth erzählt, ist reine propaganda: es herrscht keine friedenspflicht. wer einen gesundheitstarifvertrag haben will, der kann dafür natürlich streiken.
dennoch wird sich beim gehalt was tun: die erzieherinnen werden wahrscheinlich einen euro pro stunde mehr bekommen, damit springen sie von einem stundenlohn von 11,30 euro auf 12,30 euro - von der grundschullehrerin (18 euro) sind sie immer noch weit entfernt. das wäre aber in etwa die richtung, die man einschlagen müsste.
verrückt: weiterstreiken können die erzieherinnen nicht, weil ihnen der rückhalt der eltern fehlt. vor allem die bildungsbeflissenen sagen nach inzwischen drei wochen streik - jetzt ist aber gut! eltern strengen klagen wegen verdienstausfalls gegen die gew an. eltern beschweren sich bei der gewerkschaft, "dass auf dem rücken der kinder gestreikt wird". das heißt: ausgerechnet jene klientel pustet dem streik das licht aus, welche die höchsten ansprüche an kitas und schulen stellt.
Doofe Eltern
Wie Eltern gute Schule kaputt machen
Am Freitag brachte der Spiegel in seiner online-Ausgabe eine bearbeitete Auskopplung aus "Die Gute Schule". Thema waren die Eltern, und der Tenor in etwa dieser:
"So sind sie, die Eltern. Sie wollen Schulreformen jetzt und sofort - aber bitte nur die, die ihrem Kind nützen. Sie kämpfen für Noten, aber wehe, wenn es der eigene Filius ist, der schlecht abschneidet. Sie sind für eine gerechte Gesellschaft. Aber nur, wenn nicht zu viele Migrantenkinder in die Klasse des eigenen Kindes drängen. Sie beschimpfen Lehrer als faule Säcke, aber sie werfen selten einen Blick in die Hefte ihrer Kinder." (...mehr)
Die Reaktionen auf den Text waren fulminant - es trafen 80 Prozent Hassmails ein. Der Rest war gute Zustimmung. Zwei Auszüge:
"Dieser Artikel ist unglaublich unverschämt. Sie wissen genau, dass es unsere Eliten sind, die die Schuld daran haben, dass sich in Deutschland eine bildungsferne Unterschicht großen Ausmaßes gebildet hat - hauptsächlich integrationsresistente Migranten. Und jetzt sollen die Eltern schuld sein?"
Die andere Seite schrieb das:
Vielen Dank für diese Geschichte! (...) Ich saß neulich auf dem Einführungselternabend einer Privatschule in einem Vorort von Berlin. Dort wird meine Tochter aus organisatorischen Gründen im August als Vorschulkind eingeschult. Die Schule ist ein Paradies: 15 Kinder pro Klasse, jeweils ein Lehrer und ein Erzieher im Klassenraum, Schwerpunkt auf eigenständiges Lernen, kaum Frontalunterricht.
Nun will diese Schule auf jahrgangsübergreifendes Lernen umstellen. (...) Zu meiner Verblüffung liefen andere Eltern Sturm. Da sprachen Väter von Fünfjährigen über "abflachende Leistungskurven" und machten sich Sorgen, dass ihre Sprösslinge den Übergang auf's Gymnasium nicht schaffen würden, weil sie als Zweitklässler mit Erstklässlern zusammen unterrichtet werden. Ich dachte, ich höre nicht richtig! Als ich um 22:30 Uhr ging, stritten sich ein paar Eltern immer noch mit dem Schulleiter.
Viel mehr braucht man nicht sagen. Eltern sind nervös, so viel ist klar. Und sie sind in teilen die reformunfreudigste Klientel, die es überhaupt gibt.
Es gab übrigens Missverständnisse. Einige Eltern ärgerten sich, dass ich keine Kinder hätte und von Elternarbeit an Schulen keine Ahnung hätte. Sorry, aber damit kann ich nicht dienen. Ich habe zwei Kinder in einer ganz normalen Schule und mit zwei herausragenden Lehrerinnen. Und ich bin selbstverständlich mit in die Elternarbeit integriert.
Die Lostrottel
Die Lostrottel
Die größten Gegner des Loses sind seine größten Fans
Bildungspolitik in Berlin ist immer ein bisschen verrückter als anderswo. Am Montag (8. Juno) zum Beispiel veranstalteten der Philologenverband und die GEW zusammen mit dem Landeselternsprecher Schindler eine Pressekonferenz - zusammen! Diejenigen, die sich spinnefeind sind, saßen also plötzlich in einem Boot.
Zusammengebracht hatte sie die Tatsache, dass Berlin künftig die Hälfte der Plätze für Gymnasien und Sekundarschulen per Los vergeben will. Dagegen sind sie alle. "Ein bildungspolitisches Desaster", schimpfte der oberste Oberstudiendirektor, Ralf Treptow. "Leistungs- und kinderfeindlich" sei es, Kinder per Losverfahren auf Schulen zu verteilen, sagte die Philologin Kathrin Wiencek. Und der Mann von der GEW, Ulrich Meusel, sagte: "Das Losverfahren gefährdet unsere Profilbildung".
"Eine gemeinsame Position kann es nicht geben."
Die Einigkeit der Antipoden reichte allerdings nicht weit. Denn bei der Frage, wie sie die Kinder verteilen würden, winkten die Losrebellen aufgeregt ab. "Wir sind von viel zu unterschiedlichen Organisationen", sagte Treptow, "eine gemeinsame Position kann es gar nicht geben."
Ok, man konnte ahnen, dass sich GEW, Oberstudiendirektoren, Philologen und Eltern gar nicht einig sein können. Richtig peinlich wurde es für die Presseerklärer freilich, als das herauskam: Sie wollen zwar die Quote nicht - aber sie wenden sie entweder selbst alle an oder kommen künftig nicht um sie herum.
Die beiden Gesmatschulvertreter gestanden ein, dass sie, sobald alle anderen Aufnahmekriterien abgearbeitet sind, schon heute das Losverfahren benutzen, um Schüler auszusuchen. Schindler und die Philologin sagten, sie würden Losquoten von 20 Prozent hinnehmen. Und der oberste Oberstudiendirektor Treptow wand sich wie ein Aal, um von seinem Auswahlverfahren abzulenken. Da könne er jetzt nicht drüber reden, das zeige die Zukunft, das sei ja gar nicht die Frage.
"Kein faires Verfahren - außer Schule für alle"
Ralf Treptow weiß genau: Wenn bei ihm 200 Kinder von ihren Eltern auf 60 freie Plätze angemeldet werden, dann kommt auch er um die Lostrommel nicht herum - denn alle anderen Kriterien sind höchst intransparent.
Ulrich Meurer belehrte ihn glücklicherweise: "Es gibt kein faires Verfahren, um den Übertritt von der 6. auf die 7. Klasse zu regeln. Außer alle Schulen werden gleich behandelt, sprich: Es gibt eine Schule für alle."
Das war dann doch ein Ergebnis der Pressekonferenz - wenn auch nicht das erwartete.