Was ist Gute Schule?
Gute Schule fällt nicht vom Himmel. Sie entwickelt sich, weil Akteure vor Ort etwas unternehmen. Weil sie sagen: Wir wollen unseren Junge-Lehrer-Traum verwirklichen. Weil sie Physik und Chemie endlich so unterrichten wollen, dass es alle Schüler verstehen können. Weil sie behinderte oder sozial benachteiligte Kinder nicht mehr ausgrenzen. Oder weil sie erklären: Wir finden Teile des Schulsystems unerträglich. Wir wollen kein Kind mehr zurück lassen.
Unsere Eltern
Gute Schulen haben auch Feinde. Dazu gehören manche Eltern. Sie haben ein überkommenes Bild von Unterricht im Kopf. In den Köpfen der Eltern läuft immer noch die „Feuerzangenbowle“, ein Film, in dem der eloquente Dr. Pfeiffer alias Heinz Rühmann seine Klasse mit Esprit und Wissen entzückt. Ein schöner Film – aber leider aus dem Jahr 1944! Das Bild von Unterricht als Frontbeladung ist ein Klischee, das für die Zukunft nicht mehr taugt.
Leseprobe
Deutschlands Schulen stecken voller merkwürdiger Geschichten.
Die Industrie hat einen Preis ausgelobt. Es sollen die beste Schule und die besten Lehrer Deutschlands zu Ehren kommen. Die Auszeichnung für den Lehrer, der vorbildlich Laptops und andere Informationstechnologien einsetzt, gewinnt Olaf Kleinschmidt. Er darf sich fortan Deutschlands IT-fittester Lehrer nennen. Der Mann arbeitet mit Olympioniken, Deutschen und Weltmeistern zusammen. Um ihn bundesweit als Vorbild bekannt zu machen, schwingt ein Ministerpräsident eine Lobrede auf die tollen Lehrer und Schulen, die es in Deutschland gibt.
Das dumme ist: Olaf Kleinschmidt ist zu diesem Zeitpunkt gar kein Lehrer mehr... >>> weiterlesen